Das Internet, Social-Communities, Smartphones und deren Apps (Applications) stehen im Mittelpunkt der Kinder und Jugendlichen. Neben den vielen Vorteilen dieser gesellschaftlichen Entwicklung, verbergen sich Risiken, die für die Nutzer häufig nicht zu erkennen sind. Die JIM-Studie (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) dokumentiert seit 15 Jahren die Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland.
Die jüngste Erhebung von 2013 zeigt, dass zum Beispiel die Smartphone-Nutzung in den letzten 2 Jahren rasant gestiegen ist. Während 2011 22% der 14- bis 16-jährigen Jugendlichen ein Smartphone besaßen, sind es 2013 bereits 73%
(Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / JIM-Studie 2013, S. 51).
Cyber-Mobbing ist dadurch längst kein Phänomen, vielmehr eine konstante Belastung, da der soziale Druck nicht mehr auf den Klassenraum beschränkt ist. Das Gruppen-Gründen in Apps wie Whatsapp oder in Communities wie Facebook führt dazu, dass die Smartphones der Schülerinnen und Schüler bis tief in der Nacht belebt werden.
An diesen Orten werden aktuelle Themen besprochen, Witze gemacht und vor allem Bilder und Videos geteilt. Das einfache Berühren des Touchscreens senkt die Hemmschwelle und führt zu Impulshandlungen. Konsequenzen jeglicher Art werden häufig nicht beachtet. Wer an diesen Gruppen nicht teilnehmen möchte oder darf, wird ausgeschlossen und kann bei aktuellen Themen der Gruppe nicht mitreden.
Die technischen und medialen Entwicklungen erreichen eine Dimension, die für Eltern, Erzieher und Pädagogen nur schwer zu verfolgen ist. Die Kinder und Jugendlichen kennen sich am besten mit den neusten Trends ihrer Zeit aus.
Das Verurteilen und Verbieten dieser Möglichkeiten ist erstens schwierig und macht die Nutzung nur noch interessanter. Vielmehr gilt es, die Kinder im medialen Umgang zu sensibilisieren und sie zu begleiten.
Damit Sie als Eltern in Ihren Kindern keine Ängste sondern Verantwortung vermitteln, eigenen sich folgende Herangehensweisen.
- Interesse zeigen
Wie in nahezu allen Bereichen, in denen sich Ihr Kind regelmäßig bewegt, sollten sie gerade bei den sozialen Medien Interesse deutlich zeigen. Fragen Sie nicht nur Ihr Kind, sondern hören Sie zu und lassen Ihr Kind erzählen – sowohl von guten, als auch von schlechten Erlebnissen. - Medien von den Kindern als „Profis“ erklären lassen
Die Kinder sind „Profis“ und beherrschen das Handwerk Internet und Smartphone häufig besser als die meisten Erwachsenen. Lassen Sie das ihr Kind wissen und respektieren sie das Know-How. Lassen Sie sich neue Programme und Anbieter erklären. So erfahren sie neue Trends und vor allem wie Ihr Kind damit umgeht und lebt. - Sicherheitsregeln mit den Kindern vereinbaren
(Gemeinsames Verständnis)
Gespräche über das Verhalten im Internet und dessen kurz- bis langfristige Konsequenzen geben Ihr Kind nicht nur Denkanstöße, sondern vermitteln vielmehr verschiedene Perspektiven und Verantwortung. Sieht Ihr Kind die Gefahren, versteht es auch sicheres Verhalten und Regeln rund um das Internet. - Medienangebote auf Sicherheit prüfen (AGB/Sicherheitstools/Einstellungen)
Oft lohnt ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter.
So empfiehlt Facebook zum Beispiel, dass eine Anmeldung nicht unter 13 Jahren stattfinden sollte. Programme die vor Gefahren im Internet schützen sollen, konzentrieren sich nicht nur auf Viren. Ständig werden Sicherheitstools zum Datenschutz entwickeln, die die Privatsphäre wahren. - Belästigungen zur Anzeige bringen
Belästigungen und andere Angriffe via Internet oder Smartphone können und sollen zur Anzeige gebracht werden. Seiten wie www.jugendschutz.net oder www.irights.com stehen Ihnen hierbei beratend zu Seite. -
Zeiten und Dauer festlegen
Ein klarer Spielraum für Internet bzw. Smartphone-Nutzung hilft den Kindern, einen gesunden Abstand zu den Medien zu gewinnen und sich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren.